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Literatur-Tipp: „Geben und Nehmen – erfolgreich sein zum Vorteil aller“ von Adam Grant

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In „Geben und Nehmen“ – einem der meist diskutierten Bücher des Jahres – fordert uns der Organisationspsychologe Adam Grant eindringlich auf, unsere klassische Vorstellung vom Weg zum beruflichen Erfolg in Frage zu stellen. Egoisten klettern schnell die Karriereleiter nach oben und die „Guten“ haben das Nachsehen – das sei nicht die ganze Wahrheit. Galten für Generationen individuelle Kompetenzen wie Engagement, Durchsetzungsfähigkeit, Talent und Glück als die entscheidenden Treiber für Erfolg, identifiziert der 30-jährige Grant stattdessen Netzwerkkompetenz, Kooperationsfähigkeit, Einfluss und Führungskompetenz als die herausragenden Eigenschaften erfolgreicher Manager.

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Grant unterscheidet in professionellen Beziehungen „Geber“, „Nehmer“ und „Tauscher“. Tauscher – der größte Teil der Gesellschaft – achtet auf eine ausgeglichene Bilanz in der Interaktion mit anderen: Gibst du mir, gebe ich dir. Während Nehmer immer darauf achten, andere Menschen für ihren Vorteil zu nutzen, geben Geber ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Geber handeln aus Überzeugung und mit der Idee, andere Menschen weiter zu bringen – ohne einen eigenen Vorteil zu kalkulieren.

Anhand beeindruckender Beispiele aus der Wirtschaftswelt zeigt Grant, dass „Geber“ einerseits traditionell diejenigen sind, die am ehesten von anderen ausgenutzt werden. Gleichzeitig gehören aber auch einige der anerkanntesten Manager der Welt zu dieser Kategorie. Sie sind in der Lage, langfristigen beruflichen Erfolg und persönliche Zufriedenheit zu verbinden.

Grant plädiert in seinem Buch für ein Mehr an Geben. Geber, die heute ausgenutzt werden, will Grant in ihrem Weg bestärken, ihnen aber Möglichkeiten aufzeigen, nicht ausgenutzt zu werden. Tauscher will er motivieren zu Gebern zu werden, die im Geben die Chancen für sich und die Gemeinschaft sehen, die Grant im Handeln vieler erfolgreicher Geber gefunden hat.

Selten hat ein Buch durchweg so gute Kritiken bekommen wie „Geben und Nehmen“ und selten hat ein Buch den Leser so sehr gefordert, grundsätzlich umzudenken.

Bleibt die Frage, ob am Ende wirklich eine „bessere Welt“ steht oder ob Nehmer bei einer Verbreitung von Grants Philosophie umso mehr willige Geber finden, die sie als Vorteilsquelle (aus)nutzen können.

Lesenswert! Es lohnt das persönliche Experiment!


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